Bilder im RAW-Format sind viel
besser, haben mehr Möglichkeiten und sind für Profis.
Alle diese Aussagen sind richtig - warum fotografiert man noch mit
JPEGs ? Hier wird es immer noch mehrere Gründe geben. Bei aller berechtigten
Begeisterung für das RAW-Format gibt es einige überlegenswerte Aspekte.
- Beim ersten Punkt sind Elements-Nutzer zur Zeit auf des sicheren
Seite. Die Firma Adobe gibt die neuesten Versionen ihres RAW-PlugIns
für Elements schon ab Version 3 heraus, während die Nutzer des
Photoshop
CS erst teuer auf CS 2 upgraden müssen. Das RAW-Problem liegt
im Format-Wirrwarr der Kamerahersteller und zusätzlich der einzelnen
Modelle. So schreibt fast jede Kamera ihr eigenes Format und
das
kann eben nur vom aktuellen PlugIn oder vom Hersteller und seinen
Tools verstanden werden. Und mittlerweile gibt es die ersten
(teuren !) Kameras, deren RAW-Format vom Hersteller nicht mehr
supportet wird !
- Ein wichtiger Faktor ist die Dateigröße. Ein RAW-Bild ist je
nach Kamera zwischen 6 - 9 MB groß. Das braucht viel Zeit und enormen
Speicherplatz !
- Wer aus RAW-Bilder dann JPEGs für das Internet oder Diashows
für den Fernseher erstellt, schießt mit Kanonen auf Spatzen. Und
braucht seeeeeehr viiiiiiiiel Zeieieieieieieieieit.....
- Da RAW als Format mit dem Negativ eines Filmes vergleichbar ist,
muss das Bild erst "entwickelt" werden. Viele bekannte Funktionen
aus der Bildbearbeitung sind im RAW-Konverter nicht verfügbar und
werden erst in der Bildbearbeitung angewandt.
Trotzdem ist RAW auch Klasse. Man kann z. B. sehr schön verschiedene
Belichtungsstufen vorauswählen und behält die komplette Fülle der
Bildinformation,
was besonders bei hochaufgelösten Bildern oder Anforderungen an
kleinste Details unschlagbar ist. Bei der normalen Kamera-internen
JPEG-Komprimierung treten natürlich schon die ersten Verluste auf
- und genau dort zeigt
RAW
seine Stärke.
Eine Empfehlung kann also so aussehen: Bewusst
eingesetzt, erweitert das RAW-Format die fotografischen Möglichkeiten
enorm. Ein Muss zum
ausschließlichen Umstieg weg vom JPEG ergibt sich aber nicht,
da einerseits ein enormer Mehraufwand an Bearbeitungsschritten, Bearbeitungszeit
und Speicherplatz notwendig wird, während andererseits die gewünschten
Ergebnisse mit normalen JPEGs genau so gut erreicht werden.
Man entscheidet praktisch nach Motiv und Verwendungszweck, ob RAW
lohnt oder JPEG langt.
Einen Workshop zum RAW-Konverter in Elements findet man hier.
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