Es sind immer
schöne Minuten, neue Software zu installieren. Vor allem, wenn man
die Programme auch häufig benutzt und die Verbesserungen auch
bemerkt und benutzt.
Sicher nebensächlich ist eine geänderte
Verpackung - die DVD-Box schleudert nun nicht mehr im Karton herum.
Bei mir
im Paket gibt es ein dickes und ein schmales Handbuch: Ich habe nämlich
die Updateversion des Bundles Photoshop-Premiere-Elements. Während
der Installation (ca. 4 Minuten auf einem 2 Jahre alten Rechner)
kann
man ja mal im schmalen Handbuch für PSE blättern. Zuerst
fällt
auf, dass Drucker bekanntlich Probleme mit schwarzen Flächen
haben. Um die Organizer-Screenshots darzustellen, wurde die Maschine
auf
recht
blasses Grau getrimmt
und erzeugt nun grauenhaft kontrastarme Bilder. Die Handbuch-Inhalte
im Frage-Antwort-Stil dagegen sind i. O. und nebenbei bemerkt eigentlich
überflüssig, da die Programmbeherschung über die 3
Editoren wirklich jedem Anfänger problemlos gelingt.
Beim Programmstart (ohne Windows-Neustart) erscheint
noch ein Fenster mit den Registrierungsinformationen. Gekaufte Software
meldet man gern an, und bei einer DSL-Flatrate darf das Programm
und die Hilfe ins Internet, wann es beliebt. Endlich sieht man das
neue Startfenster, um die Aufgaben auszuwählen. Schön
gemacht,
es
verleitet
tatsächlich
zum
Weiterklicken.
Beim Organizerstart wird der bisherige Katalog
gefunden und wie üblich zu einem neuen konvertiert. An der Oberfläche
wurde glücklicherweise nichts geändert, nur das neue Icon "pse" fällt
auf.
Meine ersten Schritte sind das Andocken des Eigenschaften-Fensters
(Menü Fenster --> Eigenschaften) im sog. Aufgabenbedienfeld rechts
und das Einblenden der Zeitleiste. Da ich fast nur mit der Miniaturansicht
arbeite, gibt mir die Zeitleiste eine schnelle Zugriffsmöglichkeit
auf frühere Dateien. Eine Detailänderung fällt nur dem versierten
PSE-Benutzer auf - das Datum wird nun "Aufst" beziehungsweise "Abst."
anstelle "Älteste zuerst" benannt. Außerdem kann man nun in einem
neuen Suchfeld suchen. Ein "*.psd" zeigt bspw. eben nur die PSD-Dateien
und blendet die JPEGs aus. Darin liegt der augenscheinlichste Nutzen.
Denn während der Organizer (und sein Nutzer) die Dateinamen standardmäßig
ausblendet und nicht benutzt, kann man sich so sehr schnell z.
B. Bilder aus verschiedenen Kameras anzeigen lassen.
Und sehr cool: Das passiert in Echtzeit, ohne
Enterklick ! Klasse !
Nun zu den Editoren: Der Schnell-Editor ist aufgewertet.
Das Werkzeug, das selbst den allerunbedarftesten Anfänger auf
Anhieb
überzeugende Ergebnisse gelingen lässt, hat eine neue Palette
bekommen: Die TouchUp-Werkzeuge. Das Rote-Augen-entfernen-Werkzeug,
damals
aus Elements 3 sogar in den großen PS übernommen, ist
ja altbekannt. Neu und zum Schmunzeln ist die Übersetzung "Zähne
bleichen". Meint "blendend
weiße Zähne", auch für den stark rauchenden
Onkel.
Das nächste Werkzeug färbt einen düsteren
Himmel blau ein.
Ohne das es der Anwender bemerkt, arbeitet er
hier schon mit Masken.
Und das letzte Werkzeug wandelt in einen Schwarz-Weiß-Bereich
mit hohem Kontrast. An der Stelle passt eine Bemerkung gut: Die Werkzeuge
lassen sich auf beliebige Bildbereiche oder aufs ganze Bild anwenden,
dem intelligenten Auswahlwerkzeug im Hintergrund sei Dank.
Eine sinnvolle Vorgehensweise für Einsteiger
ist der Klick auf "Intelligente Autokorrektur". Nachdem das Bild
nun automatisch viel schöner geworden ist, kann man ja mutig selbst
an den Reglern weiterprobieren. Leider ist die ausgezeichnete und
hilfreiche "Vorher-Nachher"- Ansicht nicht standardmäßig eingeschaltet.
Das sollte man gleich ändern.
Im Editor mit Assistent finden Anwender ohne
Dozenten perfekte Hilfestellungen zur Bildkorrektur und -bearbeitung.
Profis freuen sich über ein neues, entscheidendes Detail: Den
Action Player !
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Das PSE Aktionen ausführen konnte,
fiel bspw. bei der Fotobucherstellung jedem auf. Nun kann man kompatible
Aktionen aus
Photoshop selbst einbinden und ausführen. Das war bei Version
2 und 3 noch mit vertretbarem Aufwand möglich, nun ist es wieder
offiziell.
Bevor Sie sich aber nun Hunderttausende
Aktionen herunterladen und installieren, beachten Sie bitte zwei
Einschränkungen. Zum
einen sind manche Aktionen im englischen PS (und auch für den
engl. PS) erstellt. Damit werden deutsche Menübefehle nicht
gefunden.
Und das Zweite: Wenn die Funktion in
PSE nicht verfügbar
ist (bspw. Umwandeln in CMYK), dann scheitert die Aktion eben an
genau dieser Stelle. Ich habe aber berechtigte Hoffnung, dass die
PSE-Anwender schnell reagieren und dass bald eine Vielzahl von Aktionen
für PSE verfügbar sein wird.
Ein Grund, wieder hier auf
die Seite zu gucken ! ;-)
Wenn jemand weitere funktionierende Aktionen
gefunden hat, wäre eine kurze Info gut. Ich könnte die Hinweise
auf einer Seite sammeln
- und alle hätten etwas davon. Einfach eine mail
an mediartist@gmail.com.
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Und nun zum eigentlichen Editor. Adobe hat reagiert
und den Bug aus PSE 6 mit den verkehrt gedrehten Bildern, die man
aus dem Projektbereich gezogen hatte, korrigiert.
Ein ganz neues Highlight ist auf Anhieb zu finden:
In der Werkzeugpalette gibt es das "Smart-Pinsel-Werkzeug" bzw.
das"
Detail-Smart-Pinsel-Werkzeug". Damit erstellt sich schnell eine
Maske (!), in der der entsprechende Effekt angewendet wird. Mit Plus-
bzw.
Minus-Zauberstäben kann die Maske, die durch den intelligtenten
Auswahlpinsel erzeugt wird,
gleich während der Anwendung vergrößert bzw. verkleinert
werden.
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Was man hier kaum
erkennt - oft nachgefragte Wünsche sind gleich erfüllbar:
Eine Colorkey-Funktion ist gleich eingebaut. Aber auch sonst
sind durchaus interessante Möglichkeiten vorgegeben.
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Ich hätte mir gewünscht, dass die Rückgängig-Protokoll-Palette
und die Histogrammpalette standardmäßig eingeblendet sind. Schade
auch, dass sich die sehr sehr oft nachgefragte Rahmenfunktion in
einer Palette mit dem aussagekräftigen Namen "Inhalt" versteckt,
die noch dazu erst eingeblendet werden muss.
Ach ja, eine Funktion hab ich erst gar nicht
gefunden: den Scene-Cleaner, mit dem unerwünschte Detailsbeim
Verwenden einer Serie von Bildern, also mindestens 2, automatisch
heraus gerechnet
werden. Wieder eine pfiffige Geschichte, die es im großen PS
(noch ?) nicht gibt, die aber außer absoluten Insidern kaum
einer kennt und verwendet. Wer weiß denn, dass schon Version
6 in einem ähnlichen
Prinzip bspw. Köpfe in Gruppenaufnahmen zum idealen Gruppenbild
zusammenrechnen kann ? Kann man wirklich (ge-) brauchen, wenn man überhaupt
weiß,
dass das Programm es kann.Zu finden im Menü Datei --> Neu
--> Photomerge
Szenen Bereinigung.
Und noch was zu einer oft gestellten Frage: Lohnt
ein Update ? Von Version 5 auf jeden Fall, von Version 6 nur bedingt.
Von allen weiteren Vorversionen natürlich unbedingt. Im Endeffekt
können die neuen "Actions" zum Killerfeature der neuen
Version werden. Bis jetzt ist man auch problemlos ohne klargekommen,
aber einmal
daran gewöhnt, will man meistens nicht mehr zurück. Und
dann so winzige Kleinigkeiten: Man kann wieder wie gewohnt die minimierten
Dateien im Projektbereich des Editors mit Doppelklick öffnen...
Ach ja - PlugIns laufen wie gewohnt auch in der
neuen Version. Zumindest soweit ich testen konnte. Hier das überragende
smartcurves.
Trotzdem zählt Elements zu einem absolut
gelungenen Programm für Bildbearbeiter. Die Möglichkeit,
für kleines Geld Photoshop
Dateien zu bearbeiten und PS-PlugIns zu verwenden, ist den Einsatz
allemal wert. Dazu kommen pfiffige Features und einzelne Alleinstellungsmerkmale,
die begeistern. Und die Adobe-Stabilität ist ja beinahe sprichwörtlich.
Hilfslinien hab ich imer noch nicht gefunden,
wohl aber die (ausgegraute) Funktion "Hilfslinien-Vorgaben".
Wer findet mehr ?
Einen weiteren, vergleichsweise
ordentlichen Vorab-Testbericht stellt
www.digitalkamera.de online.
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