Was könnte
Adobe wohl diesmal an Funktionen einbauen. Jedes Jahr stellt sich
die Frage, und jedes Mal überlegen PSE-Anwender, ob ein Update lohnt.
Das ließ sich in der Vergangenheit oft bejahen (manchmal sogar betonen),
da wichtige Sachen verbessert wurden. Und diesmal ?
Diesmal ist eine ganz alte Forderung beglichen
worden. PSE 8 kann jetzt Hilfslinien ! Endlich. Und nicht nur die
eh durch Plugins verfügbaren, sondern "richtige", die man sich als
den Linealen zieht.
Dafür ein kleines Danke, Adobe. Ein großes Danke
aber für die nächste Neuerung: Tonwertkorrektur und Helligkeit/Kontrast
sind nun endlich als Einstellungsebene verfügbar. Weniger weil ich
mir viel Angst durch "destruktives Arbeiten" einreden lasse, aber
Einstellungsebenen sind praktisch und definitiv zu empfehlen !
Wer den Menüpunkt Datei --> Platzieren ausprobiert,
merkt, dass PSE nun auch Smart Objects kennt. Und Anwender, die mit
früheren Versionen arbeiten, merken, dass das "Ebenenpaletten-untermenü"
rechts oben im Palettenfenster nur bei ganz genauem Hinschauen zu
finden ist. Gut, dass Sie es hier gelesen haben - man sieht es sonst
gar nicht mehr.
Noch so eine winzige Verbesserung, die dem Photoshop-Anwender
bis schmerzlich gefehlt hat - "Perspektivisch verzerren" gibt es
jetzt auch in PSE. Ganz neu dagegen ist das Neu-zusammensetzen-Werkzeug.
Sicher ein Grauen für alle Dokumentar-Fotografen, aber ein Kreativer
freut sich über die Automatik, die die mühselige Handarbeit erspart.
Braucht man das ? Nö. Aber manchmal sind solche
Tools tatsächlich ungemein hilfreich und zeitsparend. Grade die Funktion,
bei Gruppenfotos die Köpfe mit geschlossenen Augen einfach zu tauschen,
ist bei mir bei Bedarf oft im Einsatz. Adobe bietet für kleines Geld
dem Anwender Möglichkeiten, die man sonst aus Mangel an Zeit und
können gar nicht in Erwägung gezogen hätte.
Hier auf diesen Seiten war schon immer zu lesen,
wie PSE durch PlugIns erweitert werden kann. Nun gibt es "Auswahl
transformieren" mit Bordmitteln. Auch schön.
Bei aktuellen Riesen-Monitoren kennt kaum jemand
noch die Tab-taste im Photoshop, um viel vom Bild zu sehen. Das Look-and
Feel des großen PS bei der Fensteranordnung bekommt der PSE-Anwender
aber auch. Noch dazu gibt es einen pfiffigen Schalter zum Bilder
anordnen. Kann man sich dran gewöhnen...
Zum Organizer, dem eigentlichen Highlight von
PSE. Nach der Installation rattert die Festplatte, denn zum Einen
wird die Bildersammlung automatisch mit Tags (Fokussiert, Mehrere
Personen usw.) versehen und zum Anderen fragt das Programm mit der
Markierung auf einen Kopf "Wer ist das ?". Das macht das Sortieren
nach Personen einfach.
Wirklich richtig klasse ist die neue Vollbildansicht
mit der F11-Taste. Was ich sonst immer beim Faststone-Imageviewer
nutze, bietet mir jetzt auch PSE - bei Mausbewegung in die Seiten
diverse Menüs. Selbst Taggen kann man nun hier, zwar nur als Text,
aber klasse. Vielleicht ein Updategrund ?
Rahmen gibt es wieder in Mengen, aber genau so
versteckt wie bei den Vorversionen, man muss sich erst die Inhalts-Palette
anzeigen lassen.
Leider ist das Eigenschaftenfenster immer noch
nicht standardmäßig aktiv. Egal, sind zwei Klicks.
Lohnt das Update ? Weiß nicht. Was immer gut
passt, ist eine Versionsnummer zu überspringen. Und von Version 6
ist es dann schon eine Menge, was passiert ist. Andererseits gewöhnt
man sich sehr schnell an Funktionen, die man dann nicht mehr missen
möchte.
Es bleibt dabei - PSE ist echt klasse. Und mit
Elements+ definitiv unschlagbar.
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