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Adobe Photoshop Elements - RAW-Workshop.

Vorzeiten machte eine Meldung die Runde: Das aktuellste Camera-RAW-Plugin läuft im aktuellen PSE 5 und im noch gar nicht erhältlichen PS CS 3. Gespannt warteten alle auf das Testen der PSE-Nutzer. Die waren die ersten, die sich nicht nur über weitere unterstützte Kamera-Modelle, sondern sogar über erweiterte Möglichkeiten freuen konnten.

Hier nun ein kleiner Workshop zu den Grundlagen der RAW-Entwicklung.

"Entwicklung" deshalb, da RAW "Roh" bedeutet. Das ermöglicht eine neue Dimension der digitalen Dunkelkammer. Diverse Faktoren wie Blende und Weißabgleich, bis hin zu JPEG-Kompression brauchen nicht mehr von der winzigen Kameraelektronik bewältigt werden, sondern können von kräftigen Rechnern fein eingestellt werden. Eben deshalb öffnet sich ein neues Dialogfeld.

Der aktuelle RAW-Konverter 4.1

Auf der rechten Seite finden sich, ähnlich wie im Schnelleditor, diverse Schieberegler. Ganz wichtig sind aber die beide Dreiecks schalter ganz oben auf dieser Seite.

Der linke Schalter zeigt uns die in Schwarz ertrunkenen Bildbereiche, der rechte dagegen die überstrahlten Bildpartien. Beim Vergrößern hier sehr schön zu sehen.

Die Wolken also zu hell, und zu dunkle Bildbereiche an der Brücke und an den Fenstern. Deshalb kommt jetzt der erste Regler zum Einsatz. Und zwar die "Belichtung", die wegen der Überstrahlung nach links in den negativen Bereich geschoben wird. Vorsichtig, denn hier kommt sehr schnell in der Wolke Zeichnung zum Vorschein und die rote Warnfarbe verschwindet. Der Regler Fülllicht muss da schon kräftiger bedient werden.

Aber kein Problem, das Bild wird insgesamt heller, aber die Tiefenwarnung verschwindet auch, ganz ohne Tonwertkorrektur und Gradationskurven ! Sehr interessant und lehrreich ist dabei, die Histogrammanzeige zu beobachten. So versteht man sehr bald, was beim Betätigen der Regler passiert.

Das Wichtigste ist schon passiert. Und zwar in einer Ebene, wo keine Verluste durch fest eingestellte Allgorythmen zu befürchten sind. Nun kann man weiter arbeiten.

Natürlich kann man (wie im Schnelleditor) die Anmutung des Bildes steuern. Die Kontrasterhöhung sollte ähnlich wie im Editor nicht übertrieben werden, genau so wenig wie die Sättigung. "Klarheit" ist ein kurioses Wort für "Schärfe", aber funktioniert klasse. Wichtig ist auch hier im Konverter, diesen Arbeitsschritt in der 100% - Ansicht durchzuführen. Und auch bei den anderen Reglern lohnt es sich, einen Blick auf das Histogramm zuwerfen.

Dann findet man noch einen zweiten Reiter, der sich explizit dem Schärfen widmet. Vor allem aber interessant - und oft gefragt - ist das kleine Kästchen oben an der rechten Seite (kein üblicher Dreiecks schalter mehr !).

Einstellungsänderung für Standards

Hier kann man nämlich einmal getroffene (für eine ganze Serie oder Kamera gute) Einstellungen als Standard speichern !

So weit, so gut, aber noch nicht fertig ! Bis jetzt gibt es immer noch nur Rohdaten - und Einstellungen dazu. Man muss also mit einem Klick auf "Öffnen" das Bild nach den getroffenen Vorgaben entwickeln und als Bild dem Editor übergeben.

Das Gute daran: DIe Rohdaten bleiben erhalten. Jederzeit kann man mit anderen Einstellungen oder Programmen bzw. neuen Versionen mehr oder anderes aus dem Material herausholen.

Zur Zeit macht sich eine neue Ansicht breit: Seit Lightroom, dem RAW-Programm von Adobe, "braucht man ja nichts anderes mehr." Zahlreiche zusätzliche Schalter in LR scheinen eine EBV a la PS(E) überflüssig zu machen. Nun verrät Adobe nicht viel über Internas, aber praktisch wird im Hintergrund wahrscheinlich das schon "entwickelte" Bild weiterbearbeitet. Die Möglichkeiten der EBV gehen über die RAW-Konvertierung immer noch weit hinaus, aber wenn Adobe z. B. einen Texteditor in Lightroom einbaut, hat der dann definitiv nichts mehr mit dem RAW-Entwicklungsprozess zu tun

Aber die zahlenden Kunden halten die Schieberegler in Lightroom für professionell, während die gleichen im Schnell-Editor vom Elements naserümpfernd als Spielerei abgetan werden... Dabei jubelt die Fachpresse über den Druck-Dialog von Lightroom, der ja wirklich klasse ist. Nur - Elements-Nutzer kennen den schon seit Version 3...

 

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