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Der Organizer im PSE - unterschätzt und mächtig.

Der Versionssprung im PSE von der 2 auf die 3 glich einer kleinen Revolution. War das Programm bis dahin nur Bearbeitungs-konzentriert, gab es auf einmal echten Workflow. Und der beginnt nun einmal mit dem Importieren der Daten in den Rechner.

Nach dem Foto-Downloader oder Scanner-Assistenz öffnet sich der Organizer. Der Grundansatz folgt einem äußerst funktionellen Konzept. Da jede Datei im Header einen eigenen Datumsstempel mitbringt, werden die Bilder automatisch nach Erstellungszeit sortiert. Die optische Umsetzung ist gelungen und eingängig - so kann von der Jahres- auf die Monats- oder Tagesansicht umgeschaltet werden. Für den blitzschnellen Zugriff sorgt eine Zeitleiste im oberen Bereich. Bei der Suche nach Fotos kann an auf recht gut den Zeitraum der Erstellung einschätzen. So wird die Suche erfolgreich.

Die monatsansicht im OrganizerDie Jahresansicht im Organizer

Im Gegensatz zu Mitbewerbern bietet der Organizer verschiedene Steuerungen der Thumbnail-Anzeige im Programmfenster an. So lassen sich die Bildchen vom Miniformat bis zum Vollbild anzeigen. Seit Version 4 gibts mit F11 echtes Vollbild, ohne Dritterweiterungen installieren zu müssen. Enorm nützlich ist dabei auch die Möglichkeiten, sofort eine Diashow mit Überblendungen zu sehen. Apropos Diashow - so kann nun jeder ohne Aufwand sofort die Dias in einer Show ablaufen lassen. Und trotzdem bietet ein Kontextmenü z. B. die Möglichkeit, die "intelligente Auto-Korrektur" anzuwenden. Naserümpfende Profis haben es entweder nie ausprobiert oder immer alle Zeit der Welt. Das Tool funktioniert in 90% aller Fälle perfekt. (O. K. , "perfekt" wird's erst manuell, aber das Ergebnis wird deutlich besser.)

Man merkt, in welche Richtung die Forschungsabteilung bei Adobe gearbeitet hat. So bietet die besagte Autokorrektur recht natürliche Hautfarben. Und auch das eher verständnislos aufgenommene Feature des Suchens nach Gesichtern lässt sich durchaus nutzen, da entgegen den Vorgaben für neue Passbilder durchaus Gesichter erkannt werden, die nicht frontal aufgenommen worden sind.

Noch ein bisschen Reklame für das Prinzip der Tags. Das sind kleine "Sticker", die möglichst gleich beim Import der Dateien vergeben werden sollten. Hierbei gibt es größtmögliche Freiheit. Tags können mehrfach vergeben werden, sie können in Kategorien kaskadiert werden, die Tag-Anzeige kann flexibel gestaltet werden usw. Natürlich können Tags auch weitergegeben werden. Und genau so natürlich benötigt man zum Lesen von Tags Photoshop Elements.
Bei Auswahl eines Tags werden dann alle Bilder angezeigt, die auch darüber verfügen.

Ein Beispiel: Ich fotografiere bei einem Freund X im Nachbarort zu einer Geburtstagsfeier. Zwei Bilder erscheinen mir als besonders gelungen. Bei konventionellen Methoden tritt hier ein Problem auf: Benenne ich den Ordner mir dem Datum, oder mit Datum_Ortsangabe, oder Datum_Ortsangabe_Freund_X ? Und selbst wenn ich konsequent "Datum_Ortsangabe_Freund_X_mit_super_Bildern" benennen, muss ich die guten Bilder erst manuell raussuchen. Im Organizer genügt der Klick auf die Favoriten. Eine Lust !

Der nächste Hauptvorteil: PSE legt beim ersten Abspeichern einer Original-Datei eine Kopie nach dem Schema "Dateiname-bearbeitet-001.jpg" an. Bei vielen Versuchen an einem Bild wäre die Übersicht im Organizer dahin, man müsste durch die Versuche scrollen. Das (automatisch angebotene) Erstellen von Versionssätzen zeigt im Organizer nur eine Datei des Stapels.
Halt ! Stapel ist der Begriff für die eigenen Zusammenfassungen. Beispiel: Im Garten EIdechse gesehen, hektisch die ersten Aufnahmen gemacht, später Zeit für echte Nahaufnahmen gefunden. Nun langt mir aber das Bild der Eidechse oben auf dem Stapel, um Bescheid zu wissen. So bleibt die Organizer- Ansicht also genial übersichtlich. Bei Bedarf kann ich den Stapel natürlich auspacken, das Anzeigebild ändern, Bilder hinzufügen ...

Und was ist der Unterschied zu Sammlungen ? Eine Sammlung ist eine Auswahl aus den Dateien. Bei obigen Beispiel der Geburtstagsfeier hätte ich also allen dort gemachten Fotos das Tag "Freund X" gegeben. Nun lasse ich mir nur diese Bilder anzeigen, wähle gelungene Bilder aus und fasse sie in einer Sammlung zusammen. Diese Sammlung kann ich nun als Diashow, Video-CD, Website usw. ausgeben oder direkt auf CD brennen.
Tags sind also Markierungen, an denen sich die Bilder zuordnen lassen, Sammlungen sind ausgewählte Kreationen aus denselben.

Der Begriff "Kreationen" ist im PSE allerdings für die verschiedensten Arten der Ausgaben vorgesehen. Das Programm kam schon immer mit brauchbaren Vorgaben daher. Diese wurden mit der letzten Version noch einmal deutlich erweitert. Leute, die sich ein bisschen mit der Materie auskennen, können sich vieles auch ganz alleine basteln.

Gut zu wissen: Bei Synchronisieren über´s Netzwerk aktualisiert der Organizer seinen Bestand fast in Echtzeit von allein, man braucht also weder F5 oder gar einem Programmneustart, um die neuen Dateien zu sehen. Voraussetzung ist natürlich, dass die neuen Bilder in einen überwachten Ordner geschoben werden.

Nach einiger Zeit wird man an ein Backup erinnert. Ohne komplizierte Einstellungen kann jeder die Bilder mit Tags usw. auf CD, DVD oder auf Festplatte bzw. im Netzwerk sichern. Genauso einfach funktioniert das Zurückspielen der Dateien. Ein schöner Workflow !

 

Ein Fazit: Der Organizer kann alles. Manche durchdachten Zusatzfunktionen erschließen schon nach den ersten Tagen Arbeit im Organizer. Bei einer gewissen Selbstdisziplin beim Import sind die Dateien tatsächlich perfekt organisiert. Das gilt natürlich auch für bearbeitete Dateien. Und im Vergleich zu anderen Programmen wird man dem Marktführer durchaus das Potenzial zutrauen können, das Organizer-Prinzip auch in den nächsten Jahren weiter zu entwickeln und zu pflegen.

Besonders schön: Seit Version 5 garantiert Adobe die Funktionalität ohne jegliche softwareseitige Beschränkung, d. h. solange die Hardware es schaftt, können unbegrenzt viel Bilder verwaltet werden.

 

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