Der StadtJugendRing Wilsdruff wurde im September
1990 gegründet.
Auf einen Aufruf hin trafen sich interessierte Jugendliche (Schüler)
der Stadt und ihrer Ortsteile, um die Jugendarbeit weiterzuführen
bzw. neu zu strukturieren. In dieser Zeit kümmerten sich alle
vor allem um konkrete Aktionen, ohne vereinsrechtliche und juristische
Hintergründe festzulegen. Damit entstand
in Wilsdruff der erste StadtJugendRing auf dem Gebiet der ehemaligen
DDR ! Das Prinzip der
Mitbestimmung durch alle Beteiligten wurde vom Stadtrat akzeptiert
und durch verschiedene Formen der Hilfe unterstützt.
So stellte die Stadt Räume
im damaligen Bürgerhaus bereit oder organisierte den Transport,
den Aufbau und die baurechtliche Begleitung des Containerjugendklubs
an der Grundschule.
Für die Einrichtung erhielten die Jugendlichen auch Geld von der
Stadt. Für den Einsatz der Mittel wurde der StadtJugendRing verantwortlich.
Dabei waren alle Jugendklubs und -gruppen vertreten, die nicht als
Parteijugend über eine Lobby in entsprechenden Gremien verfügen.
In Wilsdruff waren das alle Jugendklubs, die kirchlichen Jugendgruppen
beider Konfessionen und in verschiedenen Jahren auch freie Gruppen
(z. B. Streetballer).
Zu Beginn jedes Jahres lud der Vorsitzende des StadtJugendRinges
zu einem Treffen ein, bei dem gemeinsame Aktionen, die Wahl des
Vorsitzenden und die Verteilung der Mittel auf der Tagesordnung
standen. Von jeder Gruppierung sollten ein oder zwei Vertreter
für die Gruppe sprechen.
Diese Sitzung war immer öffentlich und wurde oft auch von
Vertretern der Stadt und Mitarbeitern im bereich Jugendarbeit
besucht. Prinzipiell wurde zu allen Themen auch die Möglichkeit
der geheimen Abstimmung angeboten, von der die Jugendlichen allerdings
nie
Gebrauch machen wollten.
Zur Verteilung der städtischen Mittel werden in jedem Jahr verschiedene
Modelle vorgeschlagen, von denen in den letzten Jahren oft für
den folgenden Schlüssel gestimmt wurde. Alle beteiligten Gruppen
einigten sich auf einen Betrag, der allen in gleicher Höhe zur
Verfügung gestellt wird. Außerdem wird ein Betrag bestimmt,
der für gemeinsame Aktionen (z. B. die StadtJugendRingDisco) verwendet
wird. Der vorgeschlagene Schlüssel wird dann in offener (oder
auf Wunsch geheimer) Wahl bestätigt.
Das Ergebnis erhält die Kämmerin der Stadt, Frau Horn
schriftlich. Ab diesem Moment sind die Jugendlichen berechtigt,
das Geld abzurufen.
Während Mitte der 90er Jahre Quittungen als Belege gefordert
wurden, wird zur Einsparung von Verwaltungsaufwand bei vergleichsweise
geringen
Summen (400 - 600 € ) darauf verzichtet, ohne dass
ein Missbrauch bekannt geworden wäre. Während Anfang/Mitte
der 90er das Geld vor allem für Investitionen für
Baumaterial oder Geräte
eingesetzt wurde, finden die Summen jetzt auch z. B. auch
als Fahrtkostenzuschuss Verwendung.
Der Vorsitzende des StadtJugendRinges ist Matthias Schlönvogt, Lerchenbachweg
4 in 01723 Wilsdruff.
Tel.: 035204 5669 mail: matthias@schloenvogt.de |